Wir schreiben das Jahr 1700. Die Menschen in unserem Dorf, waren durch den 30jährigen Krieg um 2/3 dezimiert und lebten am Existenzminimum.
Die meisten wurden um ihr Hab und Gut gebracht, so dass es viele als Tagelöhner mit Schaustellerei oder Diebstahl versuchten. Diese Menschen wurden als Vaganten bezeichnet.
Die Vaganten beherrschten um 1740 das Dorfgeschehen. Zur damaligen Zeit erhielt der Pfarrer neben dem Markgrafen das höchste Ansehen im Dorf. Die Vaganten als wohnsitzlose Bettler und Diebe waren
eines der größten Probleme und diese gab es auf Grund der Armut genügend auf der Vörstetter Gemarkung. Der Markgraf erließ strenge Dekrete, die Vaganten zu verfolgen, welche der damalige Pfarrer
Schmidt aufs schärfste überwachte. Durch die Verfolgung wurde die Zahl der Vaganten zwar erheblich dezimiert, jedoch führte dies dazu, dass sie sich organisierten und zu großen Räuberbanden
zusammenschlossen.
Man traf sich im Hause Stahl am westlichen Ortsrand. Nach der Verhaftung von Stahl versteckten sich die Vaganten am östlichen Schobbach, von wo aus vermutlich der Überfall auf Hochdorf ausging.
In Vörstetten zog man aus den Überfällen die Konsequenz, dass man am Wald in der Nähe des Dorfes die Bäume abholzte, so dass die Luft freier würde und sich niemand Verdächtiges in dem Wald verbergen konnte. (Aus dem Holz wurden die Fachwerkhäuser gebaut.)
Seit dieser Zeit ward kein Vagant vom Schobbach mehr gesehen.
Über 200 Jahre später erwachte der Geist der Vaganten wohl wieder aufs Neue, und die ersten „Schobbach-Männle“ kamen aus dem Wald zurück, um ihr Unwesen erneut zu treiben.
1995 haben sie sich mit einer Eintragung beim Amtsgericht Emmendingen aufs neue organisiert.
Es bleibt offen wie der Pfarrer reagiert.